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ENGIE Deutschland Erneuerbare Energien: Die Kraftwerksgruppe Pfreimd nutzt Wasserkraft auf dreifache Weise.

Wasserkraft

Wasserkraft ist die erneuerbare Energie mit der weltweit höchsten installierten Leistung. Die ENGIE-Gruppe setzt mit Wasserkraftanlagen in neun Ländern und mit einer Power von insgesamt rund 18 Gigawatt auf die Energie des Wassers. In Deutschland betreiben wir die Kraftwerksgruppe Pfreimd in der Oberpfalz.

Wasserkraft gleich dreifach genutzt

Wasserkraft ist vielfältig. Damit kennen wir uns bei ENGIE Deutschland bestens aus. In der Kraftwerksgruppe Pfreimd nutzen wir sie gleich in dreifacher Weise: um Strom zu erzeugen, Energie zu speichern und das Stromnetz zu stabilisieren.

Über 13 Flusskilometer erstrecken sich drei Speicherseen und drei Kraftwerke an fünf Standorten. Die topografischen Gegebenheiten bieten ideale Voraussetzungen für die Nutzung der Wasserkraft zur regenerativen Stromerzeugung ebenso wie für die sehr effiziente Pumpspeicherung mit hohen Wirkungsgraden.

Lieferung von Regelleistung

Erneuerbare Energien, insbesondere Windräder und Solaranlagen, tragen von Jahr zu Jahr mehr zu der Stromerzeugung in Deutschland bei. Da sie jedoch nicht kontinuierlich Strom erzeugen können, werden rund um die Uhr verfügbare Technologien benötigt, um das Stromnetz stabil zu halten und Frequenzschwankungen auszugleichen – es müssen also Regelleistungen bereitgestellt werden.

Kein Problem für das Kraftwerk Reisach – dank der sehr schnellen Reaktionszeiten unserer Anlagen und der stetigen technischen Optimierungen. Nach einem technisch anspruchsvollen Umbau können die drei Turbinensätze jetzt auch im sogenannten hydraulischen Kurzschluss betrieben werden. Die Pumpspeichersätze regeln in dieser Betriebsweise die Turbinenleistung, während ihre Pumpen im selben Moment das oben gelegene Speicherbecken füllen. Damit wird ein ununterbrochener Regelbetrieb ermöglicht, eine der Voraussetzungen für die Bereitstellung von Primärregelleistung rund um die Uhr.

Pumpspeicher und Batteriespeicher für die Netzstabilität

Ein Batteriespeicher am Standort Tanzmühle ergänzt die Pumpspeicherkraftwerke, die mit der Erbringung von Primär- und Sekundärregelleistung sowie Minutenreserveleistung zu Ihrer sicheren Energieversorgung beitragen. Beide Anlagen können sich gegenseitig besichern.

So funktionieren unsere Pumpspeicherkraftwerke

Pumpspeicherkraftwerke dienen der Speicherung von elektrischer Energie durch Umwandlung in potentielle Energie. Dazu wird Wasser mit hoher Effizienz in einen höher gelegenen Speicher gepumpt. Kennzeichen eines Pumpspeicherkraftwerkes ist der umkehrbare Anlagenbetrieb. Eine Turbine, ein Motorgenerator und eine Pumpe sind auf einer Welle montiert und bilden eine Einheit, die zwei Betriebsarten hat: Bei Strombedarf arbeitet der Motorgenerator als Generator und produziert, von der Turbine angetrieben, elektrischen Strom. Das Wasser fließt dabei vom Ober- ins Unterbecken und liefert die Antriebsleistung. Bei Überschuss an elektrischer Leistung im Stromnetz arbeitet der Motorgenerator als Elektromotor und treibt die Pumpe an, die das Wasser wieder in das Oberbecken pumpt.

Technische Daten unserer Wasserkraftwerke

Das Pumpspeicherkraftwerk Reisach ging 1955 in Betrieb. Es verfügt über drei Pumpspeichersätze mit separater Pumpe und Turbine, die besonders zur Lieferung von Regelenergie geeignet sind.

  • Pumpspeichersätze: 3
  • Ausbauleistung: 107 MW
  • Mittlere Fall- und Förderhöhe: 179,05 m
  • Nutzinhalt Trausnitzspeicher und Hochspeicher Rabenleite: 1,5 Mio. m³

Das Pumpspeicherkraft Tanzmühle nahm 1959 seinen Betrieb auf. Es dient vorwiegend dem Hochpumpen des im Kainzmühlspeicher gesammelten Zustroms der Pfreimd. Hierdurch wird der Gesamtwirkungsgrad der Kraftwerksgruppe Pfreimd deutlich gesteigert.

Laufwasserkraftwerke an Flüssen und Kanälen nutzen den Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser, das sogenannte Gefälle, zur Stromerzeugung. Sie arbeiten zuverlässig rund um die Uhr.

  • Pumpspeichersatz: 1
  • Ausbauleistung: 30 MW
  • Mittlere Fall- und Förderhöhe: 122,45 m
  • Leistung Auslaufkraftwerk (Francis-Turbine): 3,3 MW
  • Mindestwasserabgabe in das Flussbett der Pfreimd: 0,45 m³/sek
  • Leistung energetische Nutzung der Mindestwasserabgabe (Francis-Turbine): 182 kW
  • Mittlere Fallhöhe der beiden Francis-Turbinen: 26,80 m

Der Batteriespeicher Tanzmühle ergänzt die Pumpspeicherkraftwerke an der Pfreimd. Zentraler Bestandteil des Batteriespeichers sind rund 39.600 Lithium-Ionen-Zellen. Sie wandeln chemische in elektrische Energie um und umgekehrt. Der Vorteil einer Batteriespeicheranlage ist die sehr schnelle Regel- und Startzeit. Da keine zu bewegenden Massen vorhanden sind, ist das System in wenigen Sekunden startbereit.

  • Ein- und Ausspeiseleistung am Netzanschluss: 12,5 MW
  • Präqualifikation für Primärregelleistung: +/- 12 MW
  • Anzahl Speicherzyklen pro Jahr: +/- 400

Die Kainzmühlsperre verfügt über drei Stauklappen, einen Grundablass, einen sogenannten Saugheber und den Einlauf zum Kraftwerk Tanzmühle. Sie hat ein nutzbares Volumen von 800.000 Kubikmeter Wasser, was mit einer Wasserspiegelschwankung von rund vier Metern verbunden ist.

  • Mindestwasserabgabe in das Flussbett der Pfreimd: 0,70 m³/sek
  • Leistung energetische Nutzung der Mindestwasserabgabe (Rohrturbine): 95 kW
  • Mittlere Fallhöhe: 9,5 m
  • Hochwasserentlastungsanlage für maximal: 260 m³/sek

In der Wehranlage Trausnitz ist das Laufwasserkraftwerk Trausnitz untergebracht. Mit dem ablaufenden Wasser der Kraftwerksgruppe wird im Laufwasserkraftwerk Trausnitz durch zwei Kaplan-Turbinen umweltfreundlicher Strom erzeugt. Das Laufwasserkraftwerk wurde 1952 in Betrieb genommen.

  • Laufwassermaschinen: 2
  • Ausbauleistung: 1,8 MW
  • Mittlere Fallhöhe: 11 m
  • Hochwasserentlastungsanlage für maximal: 400 m³/sek

2020/2021
Große Revision: u. a. Tausch der vier Maschinentransformatoren und Einbau von neuen Kugelschiebern mit jeweils 75 Tonnen

2018
Errichtung eines Lithium-Ionen-Batteriespeichers mit 12,5 MW

2015
Große Revision: bauliche Instandsetzung der unterirdischen Druckstollen und des Hochspeichers, Neuwicklung eines Motorgenerators, Revision zweier Hochdruckschieber, Modernisierung zahlreicher mechanischer, elektrotechnischer und leittechnischer Anlagenkomponenten, neue Turbinenlaufräder mit höherer Leistung für alle vier Pumpspeichersätze

2012
Technische Umrüstung zur Vergrößerung der Regelleistungskapazität

2009
Übernahme durch GDF SUEZ Energie Deutschland AG; das Unternehmen firmiert seit 2015 unter dem Namen ENGIE Deutschland

2003–2007
Revision der Pumpspeichersätze Reisach und Tanzmühle

1993/1994–1998
Modernisierung und Generalsanierung der Kraftwerksgruppe, insbesondere Generalsanierung des Hochspeichers Rabenleite und Modernisierung der Leittechnik der gesamten Kraftwerksgruppe

1984
Fernsteuerung für Pumpspeicherwerk Tanzmühle

1983–1990
Revision der Maschinensätze

1951–1961
Bau und Inbetriebnahme der Kraftwerksgruppe Jansen durch die Energieversorgung Ostbayern

Sprechen Sie uns an

Standort Kraftwerksgruppe Pfreimd
Seestraße 6
92555 Trausnitz

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