Die Photovoltaik wird immer wichtiger: Nach Angaben der Organisation SolarPower Europe betrug 2007 die installierte Nennleistung aller Photovoltaikanlagen weltweit acht Gigawatt, zehn Jahre später waren es bereits 402 Gigawatt. Und das Sonnenlicht wird auch in Zukunft eine der wichtigsten Energiequellen bleiben. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag das Potenzial intelligenter Photovoltaik-Lösungen im Gebäudebereich auf und stellen zwei Best-Case-Beispiele aus dem ENGIE-Portfolio vor.
Sonnenenergie ist unerschöpflich, erneuerbar und sicher. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt den Strom direkt vor Ort für das Gebäude, in dem er benötigt wird. Es fallen somit keine Transportwege an, die Stromnetze werden entlastet. Zudem bringt die Photovoltaik Unabhängigkeit von schwankenden Strompreisen mit sich. Vor dem Hintergrund der ehrgeizigen Ziele der Energiewende ist vor allem die CO2-Neutralität entscheidend. Die Klimaschutzziele der EU sehen vor, dass Gebäude bis 2050 klimaneutral sein sollen. Optimalerweise sollen Gebäude selbst Strom produzieren. Laut Internationaler Energieagentur (IEA) wird der Solarmarkt weiter wachsen. Bis 2040 soll die Sonnenenergie weltweit rund 15 Prozent der Energieproduktion einnehmen. Die Anschaffungskosten für Photovoltaikanlagen sind in den vergangenen Jahren wieder gesunken, sodass diese sich mittlerweile nach ca. zehn Jahren amortisieren. Die neuesten technologischen Entwicklungen eröffnen enorme Chancen auf dem Markt. Mit innovativen Geschäftsmodellen können Betreiber ihre Kosten reduzieren und natürlich ihre Energiebilanz verbessern.
Zunächst müssen die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Für die Montage von Photovoltaik-Paneelen auf dem Dach müssen die statischen Gegebenheiten des Gebäudes stimmen. Soll eine technische Photovoltaik-Lösung an der Gebäudefassade realisiert werden, dann muss die Oberfläche der Fassade ebenfalls die jeweiligen Kriterien erfüllen. Ob auf oder am Gebäude: Eine Photovoltaik-Lösung sollte nicht einfach zum Gebäude hinzugefügt, sondern in die Gebäudetechnik integriert werden. Im Idealfall ist die Photovoltaikanlage ein Zahnrad eines ganzheitlichen Energie-Konzepts. Ein vollumfassendes Energiemanagement ist unverzichtbar für eine maximale Energie- und Kosteneinsparung.
Sich mit dem Thema Photovoltaik auseinanderzusetzen, lohnt sich für Gemeinden, Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen. Auch für die Industrie sind die innovativen Photovoltaik-Technologien immer rentabler. Unternehmen können sich außerdem hervorragend positionieren, wenn sie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Eine Photovoltaikanlage dient also auch der Imagebildung.
Ein Photovoltaik-Projekt wurde von einem internationalen Konsortium von zehn Unternehmen realisiert, darunter Heliatek. Das Dresdner Unternehmen bietet biegbare, biologisch abbaubare Folien an, die auf Dächern und an Fassaden von Gebäuden weltweit Strom erzeugen. Solche Folien sind erheblich leichter als Paneele und besonders für Dächer geeignet, die aus statischen Gründen nicht mit Paneelen versehen werden können. Und wenn das Dach eine ungünstige Ausrichtung hat, stellt eine Photovoltaik-Lösung an der Südfassade eine sinnvolle Option dar. Heliatek hat am Unternehmensgebäude von ENGIE Fabricom in Antwerpen eine nachhaltige Gebäudefassade mit Folien realisiert. Dieses Projekt zeigt vor allem, dass es problemlos möglich ist, Gebäude mit Photovoltaik-Technik nachzurüsten, die vollkommen auf das ästhetische Erscheinungsbild des Gebäudes abgestimmt ist.
„Eine Universität für das 21. Jahrhundert“ – so lautet der Anspruch der Leuphana Universität Lüneburg. Und der Weg Richtung Zukunft soll mit ENGIE als Partner begangen werden. Im Rahmen einer Contracting-Partnerschaft übernahm ENGIE Deutschland 2014 die Analyse, Planung und Ausführung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Neben der Optimierung der Heizungsanlage, der Raumlufttechnik und der Beleuchtung wurde auch eine Photovoltaikanlage installiert. Sie erbringt eine Leistung von 630 kWp. Ein Energiemanagementsystem mit 50 Zählern überwacht und analysiert alle energetischen Vorgänge in den Gebäuden der Universität. Insgesamt konnte bereits eine enorme Menge CO2 eingespart werden: 820 Tonnen pro Jahr.