Quadratisch, praktisch, effizient: Ritter Sport steigert mit ENGIE Deutschland durch die gemeinsam realisierten Maßnahmen deutlich seine Energieeffizienz im Werk Waldenbuch. Rund 130.000 Euro Energiekosten und mehr als 600 Tonnen CO2 spart der Schokoladenhersteller fortan jedes Jahr ein. Damit hat dieses Effizienzprojekt Vorbildcharakter für viele Lebensmittelhersteller.
Die Deutschen lieben Schokolade: Dreiviertel der Bundesbürger genießen die süße Köstlichkeit mindestens einmal in der Woche, fast ein Fünftel schlemmt sogar täglich davon. Doch eine gute Schokolade zeichnet sich nicht nur durch ihren unwiderstehlichen Geschmack aus – auch der charakteristische zarte Schmelz darf nicht fehlen. Damit das Erfolgsrezept gelingt, kommt es bei jedem einzelnen Schritt im Herstellungsprozess auf exakt definierte Produktionsbedingungen an.
Doch wie können diese extrem hohen Anforderungen an die Energieversorgung während des gesamten Prozesses erfüllt und gleichzeitig der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß möglichst niedrig gehalten werden? Dass dies möglich ist, zeigt dieses Effizienzprojekt für Ritter Sport.
Die beliebten bunten Schokoladenquadrate produziert die Alfred Ritter GmbH & Co. KG seit jeher einzig im schwäbischen Waldenbuch. Von dort aus werden die Leckereien in mehr als 100 Länder exportiert. Das weltbekannte Familienunternehmen beschäftigt aktuell rund 1.600 Mitarbeiter und erzielte 2019 einen Umsatz von 480 Millionen Euro.
Da Nachhaltigkeit fest in seiner Unternehmensphilosophie verankert ist, legt der Schokoladenproduzent höchsten Wert darauf, die Auswirkungen der Produktion auf die Umwelt so gering wie möglich zu gestalten. Dazu gehört auch, den Energieverbrauch zur Gebäude-Klimatisierung zu senken. ENGIE Deutschland wurde mit dem Energiemanagement beauftragt und unterstützte getreu seiner Mission „Zero Carbon Transition as a Service“ Ritter Sport beim Übergang zur Klimaneutralität. Dank der Energieeffizienz-Maßnahmen senkt das Unternehmen den Energieverbrauch zur Klimatisierung des Werks um 50 Prozent, reduziert die Energiekosten jährlich um 130.000 Euro und spart mehr als 600 Tonnen CO2 ein – und verkleinert somit seinen ökologischen Fußabdruck langfristig und nachhaltig.
Diese enormen Energieeinsparungen sind das Ergebnis eines ausgefeilten Komplettpakets aus diversen Einzelleistungen, das ENGIE Deutschland speziell zur Energieeinsparung im rund 6.000 Quadratmeter großen Produktionsgebäude von Ritter Sport erarbeitete. Zunächst entwickelten die Spezialisten für Technik, Energie und Service ein maßgeschneidertes Anlagenkonzept mit einem Investitionsvolumen von 445.000 Euro, das den hohen Anforderungen der Lebensmittelherstellung gerecht wird und die spezifischen Kundenbedürfnisse optimal erfüllt.
Auch die Umsetzung führte das Team vor Ort selbstständig durch, sodass sich der Koordinationsaufwand für Ritter Sport auf ein Minimum reduzierte. Alle Baumaßnahmen waren im Dezember nach einer Umbauphase von elf Monaten fertiggestellt – während der Betrieb ohne jegliche Produktionsverschiebungen und unter Einhaltung höchster Anforderungen reibungslos weiterlaufen konnte.
Die durchgeführten Maßnahmen sind vielschichtig: Unter anderem installierte ENGIE Deutschland Volumenstromregler und Temperaturfühler verteilt auf 26 Zonen und vier Gebäudeebenen im Werk, die fortan die Zu- und Abluft bedarfsgerecht regeln. Dadurch wird die durchschnittlich geförderte Luftmenge von bisher 300.000 Kubikmeter/Stunde auf rund 165.000 Kubikmeter/Stunde gesenkt. Darüber hinaus rüstete ENGIE die vorhandene Regelungstechnik um rund 400 weitere Datenpunkte auf mit dem Ziel, die Energieeffizienz noch weiter zu steigern.
Für Ritter Sport bringen diese umfangreichen Energieeffizienz-Maßnahmen gleich mehrere Vorteile mit sich: Zum einen werden ab sofort die speziellen Raumklimaanforderungen in der Produktion präziser eingehalten. Zum anderen wird der Energieverbrauch zur Gebäude-Klimatisierung um mehr als 50 Prozent gesenkt. Dadurch reduziert Ritter Sport die Betriebskosten maßgeblich – um 77.000 Euro für Strom, 26.000 Euro für Wärme und 27.000 Euro für Kälte. Kurzum: Insgesamt spart der Tafelschokoladenhersteller 130.000 Euro pro Jahr – eine Summe, die sich sehen lassen kann.
Aufgrund dieser nachhaltigen Reduzierung der Energiekosten und der CO2-Emissionen erhält Ritter Sport eine staatliche Förderung: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) unterstützt die Maßnahmen zur Stromeinsparung als besonderes Beispiel für Energieeffizienz in der Industrie mit einem sechsstelligen Betrag. Die staatliche Förderung verkürzt die Amortisationszeit für Ritter Sport um zwei Jahre auf insgesamt nur dreieinhalb Jahre. Auch hier kümmerten sich die ENGIE-Experten um die komplette Organisation: von der Fördermittelbeantragung bis hin zum Fördernachweis. Seit Februar 2020 liegt nun der Förder- und Einsparnachweis vor und Ritter Sport profitiert von den prognostizierten CO2- und Energieeinsparungen – und kann mit diesem Erfolg anderen Lebensmittelherstellern als Vorbild dienen.