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ENGIE Deutschland Zero Carbon-Magazin: Indoor Navigation: Zukunftstrend für ein innovatives Facility Management

Indoor Navigation: Zukunftstrend für ein innovatives Facility Management

20. Februar 2020

Die Nutzung von Navigationssystemen ist aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken. Ob auf dem Weg in den Urlaub, im täglichen Straßenverkehr oder beim Erkunden einer fremden Stadt – smarte und handliche Navis helfen bei der Orientierung, zeigen den besten Weg zum Ziel und liefern weitere nützliche Informationen zur Umgebung. Nicht nur auf Straßen und freien Plätzen, auch innerhalb von Gebäuden gewinnt die digitale Positionsbestimmung und Begleitung zum gewünschten Ziel in Form der Indoor Navigation zunehmend an Bedeutung. Neben virtuellen Gebäuderundgängen bietet die Indoor Navigation hervorragende Einsatzmöglichkeiten für zahlreiche weitere Anwendungszwecke, etwa in der Lagerverwaltung oder im Facility Management.

Praktischer Helfer im Gebäude

Besonders gut eignet sich die Indoor Navigation mit ihren digitalen Gebäudekarten als Orientierungshilfe in komplexen Arealen, zum Beispiel in:

  • Bahnhöfen und Flughäfen
  • Einkaufszentren und Messehallen
  • Hotels und Museen
  • Bürogebäuden und Industrieanlagen

Nützliche Dienste leistet die Technik auch bei der Kartierung von Warenlagern oder kann Verbrauchern dabei helfen, Produkte im Supermarkt schneller zu finden. Im Bausektor und handwerklichen Bereich erlauben digitale Abbilder von Gebäuden präzise Punkt-zu-Punkt-Messungen und geben bereits vorab einen konkreten Einblick in die baulichen Beschaffenheiten vor Ort.

Mit NavVis zum digitalen Gebäudezwilling

Als eines der führenden Technologieunternehmen in den Bereichen der digitalen Gebäudeerfassung und Indoor Navigation gilt das Münchener Start-up NavVis. Für die Digitalisierung und Visualisierung von Innenräumen hat das Unternehmen, mit dem ENGIE Deutschland über eine strategische Partnerschaft verbunden ist, eine zukunftsweisende Plattform entwickelt. Mithilfe der Plattform sollen eine fotorealistische und zentimetergenaue Kartierung und dreidimensionale Darstellung von Gebäuden ermöglicht werden.

Dafür kommt mit dem NavVis M6 ein 3-D-Trolley zum Einsatz, der die Räumlichkeiten mittels optischer und elektronischer Sensoren scannt und gleichzeitig hochaufgelöste 720-Grad Fotografien des gesamten Innenraumes anfertigt. Anschließend werden die gesammelten Daten und Informationen über eine Software-Lösung aufbereitet und in einem browserbasierten IndoorViewer zur Verfügung gestellt.     

Virtuelle Raumlandschaften für zukunftsweisende Facility-Management-Lösungen

„NavVis ist für uns ein Werkzeug, das wir in unsere FM-Prozesse integrieren möchten, um einen Gebäudezustand möglichst schnell und vollumfänglich aufzunehmen“, erklärt Stefan Schwan, Geschäftsbereichsleiter Facility Services  bei ENGIE Deutschland. Gerade bei der Zusammenstellung von Gebäudeinformationen, die bislang händisch erfasst und kontrolliert werden mussten, sorgt die Technologie für erhebliche Vorteile. „Durch diese Art der visuellen Dokumentation wird die Genauigkeit der Datengrundlage für unsere Facility-Services-Planungen deutlich erhöht“, so Schwan. So lassen sich beispielsweise unnötige Wartungstermine oder ungeplante Nachbesserungen aufgrund unvollständiger Informationen besser vermeiden.

Indoor Mapping und Indoor Navigation ermöglichen neue Serviceleistungen

Die Visualisierung von Innenräumen und die Indoor Navigation schaffen zudem Raum für völlig neue Serviceleistungen. „Mapping as a Service“, also die Kartografie als Dienstleistung, um die Raumdaten immer auf dem aktuellen Stand zu halten, erlaubt beispielsweise die schnelle Aktualisierung von Flucht- und Rettungswegen.  Eine weitere Einsatzmöglichkeit: Die Indoor Navigation verschafft externen und ortsunkundigen Dienstleistern wie Handwerkern oder Reinigungskräften nicht nur eine schnelle Orientierungshilfe. „Diese virtuellen Rundgänge können mit zusätzlichen Informationen, wie Videos oder Texten angereichert werden, sodass sich im Idealfall die gesamte Dokumentation eines Raumes im virtuellen Modell abrufen lässt“, führt Schwan aus.

Weiteres Potenzial für das Gebäudemanagement steckt in der Einführung von Ticketsystemen auf Basis der gemachten Aufnahmen. Damit können zum Beispiel Angestellte im virtuellen Modell mit wenigen Klicks defekte Leuchten, Steckdosen oder Heizkörper in ihren Büroräumen auswählen und melden. Weiterer Vorteil für Servicemitarbeiter: Ihnen steht bereits im Vorfeld ein genaues Bild von den räumlichen Gegebenheiten zur Verfügung, etwa welches Leuchtmittel verbaut ist, ob eine Leiter vonnöten ist oder welches Werkzeug gebraucht wird. 

Lohnender Einsatz bereits während der Bauphase

Schon vor der Inbetriebnahme eines Gebäudes, also bereits während der Bauphase, liefert die NavVis-Technologie wertvolle Unterstützung. Ähnlich wie beim Einsatz intelligenter Drohnen  lassen sich exakte Informationen über die Arbeitsfortschritte auf der Baustelle sammeln und allen Projektbeteiligten unkompliziert zur Verfügung stellen. Gerade für den Abgleich mit digitalen Bauplänen eignet sich die systematische, präzise und effiziente Erfassung von Gebäudedaten in besonderer Weise. So schafft die Visualisierung der Innenräume ein wirklichkeitsgetreues Abbild des gegenwärtigen IST-Zustandes und leistet einen essenziellen Beitrag für größtmögliche Planungsgenauigkeit während des Baus. 

Fazit: Indoor Navigation eröffnet spannende Möglichkeiten im Facility Management

Indoor Mapping und Indoor Navigation bieten während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes zahlreiche Anknüpfungspunkte für innovative Lösungen und Effizienzsteigerungen. Insbesondere mit Blick auf die Facility-Management-Lösungen der Zukunft schlummert in der Technologie ein enormes Potenzial. Bereits heute gibt es verschiedene interessante Ansätze für eine effiziente Einbindung der Technologie in das Gebäudemanagement. Dabei gehen die Einsatzmöglichkeiten weit über virtuelle Rundgänge in Gebäuden hinaus. Ein besonderer Mehrwert in Bezug auf ein zukunftsweisendes Facility Management ergibt sich vor allem aus der Kombination mit anderen Technologien, zum Beispiel mit dem Internet of Things oder der smarten Gebäudeautomation.

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Unser Experte

Stefan Schwan
Stefan Schwan ist Geschäftsbereichsleiter Energy & Facility Solutions bei ENGIE. Als Experte beschäftigt er sich mit Trends und Innovationen in den Bereichen FM und Energiedienstleistungen.

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