Klimaneutralität bis 2045 – die Energiewende in Deutschland hin zu einer CO2-neutralen Zukunft erfordert in vielen Bereichen ein konsequentes Neudenken. Rund die Hälfte des nationalen Energieverbrauchs entfällt heute auf den Wärme- und Kältemarkt. Eine erfolgreiche Wärmewende ist somit maßgeblich für das Erreichen der Emissionsziele. Hierbei kommt der Geothermie als erprobter Schlüsseltechnologie mit hohem Wachstumspotenzial eine zentrale Rolle zu. Um das Potenzial im wesentlich größeren Maßstab als bisher auszuschöpfen, müssen zukünftig deutlich mehr großflächige Wärme-Infrastrukturen etabliert und ganzheitliche Wärmekonzepte realisiert werden.
Bei der Gewinnung von Erdwärme lassen sich grundsätzlich zwei geothermische Technologien unterscheiden:
Als unerschöpfliche und wetterunabhängige Energiequelle vor Ort bietet die Geothermie gegenüber anderen Energieträgern zahlreiche praktische Vorteile:
Wie ein Blick auf die erzeugte Wärmeleistung in Deutschland zeigt, steht insbesondere die Tiefengeothermie noch am Anfang. Nach Angaben des Bundesverbandes Geothermie (BVEG) stellten 2020 insgesamt 37 Anlagen rund 350 Megawatt installierte Wärme- und 50 Megawatt elektrische Leistung bereit. Demgegenüber stehen in der oberflächennahen Geothermie rund 440.000 Anlagen (meist Erdwärmesonden oder -kollektoren in Verbindung mit Wärmepumpen) mit einer installierten Leistung von etwa 4.400 Megawatt.
Perspektivisch rechnen verschiedene Studien mit einem weiteren Wachstum, mahnen aber gleichzeitig beschleunigte Ausbaupfade an. So müsste etwa bei der oberflächennahen Geothermie laut Agora Energiewende die Anzahl der Wärmepumpen bis 2030 gegenüber heute mehr als verzehnfacht werden, um eine Treibhausgasreduktion von 55 Prozent gegenüber 1990 zu erreichen.
Für einen signifikanten Beitrag zum Erreichen der Klimaziele muss sich vor allem der geothermische Markt strukturell und vertrieblich neu aufstellen. Ob teure Einzelinstallationen, eine Vielzahl von Lieferanten oder lokal begrenzte Marktansätze: Häufig prägen kleine, wenig integrierte Akteure und zersplitterte Wertschöpfungsketten das Geschehen. Hinzu kommt: Vielen potenziellen Kunden – seien es Energieversorger, die Wohnungswirtschaft oder Unternehmen – fehlt das Wissen über die Möglichkeiten der Geothermie. Gefragt sind daher innovative Ansätze, die neue Marktzugänge eröffnen und Raum für ganzheitliche Geothermie-Projekte in einem größeren Maßstab schaffen.
Als Weltmarktführer bei der Planung, Realisierung und dem Betrieb von Geothermie-Projekten erschließt ENGIE gezielt Marktpotenziale zur Schaffung neuer, grüner Infrastrukturen. Gemeinsam mit Stadtwerken, Kommunen, der privaten Gebäudewirtschaft sowie Gewerbe- und Industriekunden entwickelt die ENGIE Gruppe in Deutschland leistungsstarke und maßgeschneiderte Geothermie-Lösungen für Gebäude, Quartiere, grüne Nah- und Fernwärmenetze sowie für große industrielle und gewerbliche Gebäudekomplexe.
Von der Grundlagenermittlung und Vorplanung über die Bohrungen bis hin zur Installation der Wärme- und Kältetechnik sowie der Sicherstellung des reibungslosen Betriebs bietet die ENGIE Gruppe in Deutschland alle Services aus einer Hand, um die Anforderungen in jeder Leistungsphase bestmöglich umzusetzen.
Ob schlüsselfertige Geothermie-Lösungen für Wohn- und Büroprojekte sowie Quartiere oder nachhaltige Infrastruktur- und Netzlösungen – die Geothermie-Aktivitäten von ENGIE in Deutschland werden von Storengy, einem Tochterunternehmen der ENGIE Gruppe, gebündelt und strukturiert ausgebaut. Mit seiner langjährigen Expertise und seinen weltweiten Aktivitäten gilt Storengy als Vorreiter in der Entwicklung von Erdwärmelösungen für die Wärme-, Kälte und Stromproduktion und kooperiert mit weiteren Tochtergesellschaften der ENGIE Gruppe und ihren Partnern, um den Projekterfolg sicherzustellen.
Als digitales Expertenbüro und Softwarelösung unterstützt targeo Energieversorger und Stadtwerke bei der Erschließung wirtschaftlich geeigneter Potenziale für Erdwärmepumpen in ihrer Region. Die Grundlage liefert ein 3D-Mapping des Status quo der lokalen Wärmeversorgung hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen.
Darauf aufbauend zeigt targeo Handlungsmöglichkeiten für eine zukünftige Wärmeversorgung auf der Basis von Erdwärmepumpen auf. Über eine solche gebäudescharfe Bestimmung des Geothermie-Potenzials können Stadtwerke zum Beispiel gezielt Kunden in Quartieren und Neubaugebieten ansprechen und zusammenfassen. Statt teurer Einzellösungen lassen sich auf dieser Grundlage größere und kosteneffizientere Geothermie-Projekte planen und realisieren und Kunden langfristig binden.