Sonnenenergie ist nicht nur eine Option für Privathaushalte. Auch Industrieobjekte und Gewerbebetriebe sollten auf Photovoltaik setzen. Das Potenzial in Deutschland ist groß: Riesige Dachflächen auf Nicht-Wohngebäuden liegen derzeit noch brach. Warum es sich in vielerlei Hinsicht lohnt, die vorhandenen Areale zu nutzen, erklären wir im Folgenden.
Die Sommer werden immer heißer, die Sonnenstunden immer mehr. Entsprechend häufen sich die Solarstrom-Rekorde. Zuletzt im Sommer 2019: Nach Angaben des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) haben Solaranlagen im Juni hierzulande 7,17 Terawattstunden Strom ins Netz eingespeist, das entspricht 19,2 Prozent der gesamten Nettoleistung. Damit war die Sonne die stärkste Energiequelle des Monats und verdrängte Braunkohle mit 18,7 Prozent sowie Windenergie mit 18 Prozent auf die hinteren Plätze. Laut dem Deutschen Wetterdienst (dwd) war 2018 außerdem das sonnenscheinreichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1951. Die Zahlen deuten darauf hin: Die Photovoltaik wird künftig eine immer größere Rolle in der Stromerzeugung spielen.
Vor allem Industriekonzerne oder Gewerbeunternehmen verbrauchen viel Strom und geben große Mengen CO2 an die Umwelt ab. Mit einer eigenen Photovoltaikanlage produzieren sie ihren eigenen – klimafreundlichen – Strom. Dadurch sinken die Stromkosten beträchtlich. Unternehmen gewinnen Unabhängigkeit von den steigenden Strompreisen (im Jahr 2018 kostete eine Kilowattstunde Strom für Gewerbekunden laut statista rund 22 Cent) und bleiben langfristig wettbewerbsfähig. Doch es sinken nicht nur die Ausgaben für Strom: Speist das Unternehmen selbst erzeugten Solarstrom in das öffentliche Netz ein, erhält es eine Einspeisevergütung, festgelegt im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Mit einer Photovoltaikanlage als Kapitalanlage kann mitunter eine Rendite von bis zu 9 Prozent erzielt werden. Dank zusätzlicher finanzieller Anreize, die zum Beispiel von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) kommen, können Industrieunternehmen und Gewerbebetriebe die Anschaffung ihrer Photovoltaikanlage binnen 10 bis 15 Jahren finanzieren. Hinzu kommt, dass die Anschaffungskosten in den vergangenen Jahren gesunken sind.
Mindestens ebenso wichtig wie der finanzielle Aspekt ist der Schutz der Umwelt. Mit der Photovoltaikanlage auf dem Gebäudedach produzieren Unternehmen grünen, also CO2-neutralen, Strom. „Zero Carbon“ lautet das Ziel: Bis zur Mitte des Jahrhunderts soll Deutschland laut Angaben des Umweltbundesamts weitgehend treibhausgasneutral sein. Mit Photovoltaik können Industrie und Gewerbe ihren Beitrag zur Erfüllung der Klimaziele leisten.
Klar Stellung beziehen und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten die Prioritäten richtig setzen – das kommt auch bei Kunden und potenziellen Geschäftspartnern sehr gut an. Bewegungen wie Fridays for Future zeigen: Das Engagement für Klimaschutz und der Wunsch nach Veränderung werden tief im Bewusstsein der kommenden Generationen verankert sein. Nur Unternehmen, die sich jetzt darauf einstellen, werden künftig stabil am Markt aufgestellt sein.
Ein weiterer Vorteil ist rein baulicher Natur: Riesige Dachflächen werden sinnvoll genutzt. Industrie- und Gewerbegebäude sind geradezu prädestiniert für die Montage von Photovoltaikpaneelen. Ein großer Teil der Bauten im Industrie- und Gewerbesektor ist mit Flachdächern ausgestattet. Für Flachdächer existieren spezielle Aufständerungssysteme: Die Paneele liegen damit nicht flach auf dem Boden, sondern können beliebig ausgerichtet und geneigt werden, um das Maximum an Sonnenenergie aufzunehmen. Eine weitere Möglichkeit ist außerdem, Dachflächen zu vermieten.
Kunden aus den verschiedensten Branchen haben in den vergangenen Jahren auf die Photovoltaik-Lösungen von ENGIE gesetzt. Innovative Projekte wurden umgesetzt, darunter auch Fassaden-Lösungen und andere zukunftsweisende Technologien mit und ohne Speicher. Oliver Diehl, Leiter Energiemanagement bei ENGIE Deutschland in Köln, sieht es als oberstes Ziel, „zum harmonischen Fortschritt beizutragen. In diesem Sinne arbeiten wir kontinuierlich daran, Solarenergie weiter zu forcieren und zukunftsfähige Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln.“ Ein weiterer Schritt zur Energiewende ist zum Beispiel das Projekt „Mieterstrom“, mit dem Photovoltaikanlagen auf Mehrparteienhäusern und Gewerbeflächen Strom direkt dort erzeugen, wo er verbraucht wird.