Vito ist Servicetechniker in unserem Geschäftsbereich Energy & Facility Solutions. Er betreut im gesamten Ruhrgebiet rund 300 Wärmeversorgungsanlagen direkt vor Ort bei unseren Kunden.
Im Bereich Energy Solutions sind wir als Servicetechniker für die Betreuung, Wartung und Pflege der Heizungsanlagen zuständig, die im Rahmen eines Energieliefer-Contractings in unserem Bestand sind. Zurzeit bin ich für rund 300 Anlagen mit einer Leistung von 28 – 3.500 kW verantwortlich, darunter fallen Brennwertgeräte, BHKWs, Pelletanlagen und Kessel. Mit den Anlagen werden einzelne Mehrfamilienhäuser mit 4-6 Parteien bis hin zu ganzen Wohngebieten mit 160 Wohneinheiten mit Heizwärme und Warmwasser versorgt.
Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf der Wartung der Anlagen sowie wiederkehrenden Routineaufgaben, wie z.B. dem monatlichen Auslesen von Zählern oder dem Austausch von Zählern nach Ablauf der Eichfrist. Störungsbeseitigungen und Reparaturen kommen bei unseren Anlagen zum Glück seltener vor. Dennoch fällt in meinen Aufgabenbereich auch die regelmäßige Übernahme des 24-Stunden-Notdienstes für den Fall eines Ausfalls oder bei Störungen von Anlagen.
Ich habe zunächst ganz regulär eine Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur abgeschlossen. Nach meiner Bundeswehrzeit habe ich dann in verschiedenen Unternehmen unter anderem als Installateur und weltweit auf Montage gearbeitet. In dieser Zeit konnte ich einiges an Berufserfahrung sammeln.
1997 habe ich mich für eine einjährige Fortbildung zum Kundendiensttechniker für die Öl- und Gas-Feuerungstechnik bei der TÜV-Akademie Nord entschieden. Direkt nach Abschluss dieses Lehrgangs bin ich als Servicetechniker bei Viterra, einem Vorgänger von Proenergy bzw. der heutigen ENGIE eingestiegen.
In gewisser Weise schon, denn es gibt keine direkte Ausbildung zum „Servicetechniker“ bzw. „Kundendiensttechniker“, das heißt die Einarbeitung erfolgt entweder direkt im Job durch den berühmten Sprung ins kalte Wasser oder über eine Weiterbildung.
Der technische Einstieg ist heutzutage über eine Ausbildung zum Anlagenmechatroniker möglich. Allerdings spüren wir auch in diesem Bereich die Nachwuchsprobleme im Handwerk. Für viele Jugendliche ist ein klassischer Ausbildungsberuf leider nicht mehr attraktiv -- was schade ist, denn die Perspektiven sind sehr gut.
Die Tätigkeit erfordert sehr viel Fachwissen, das jederzeit aktuell gehalten werden muss. Ein Beispiel hierfür ist die gestiegene Anforderung an unsere elektrotechnische Kompetenz. Das Fachwissen eigne ich mir in Teilen über „Learning by Doing“ an, zudem gibt es wiederkehrende verpflichtende Lehrgänge wie z.B. den Elektrolehrgang, der alle drei Jahre stattfindet, und Schulungen bei unseren Lieferanten. Dort lernen wir den Umgang mit bestimmten Gerätetypen kennen.
Eine weitere Herausforderung ist der Notdienst. Hier ist man 24 Stunden erreichbar und muss mitunter – insbesondere in der kalten Jahreszeit – sehr schnell vor Ort sein, um die Anlagen wieder in Gang zu bringen. Dabei ist kein Ausfall wie der andere und ich muss stets pragmatisch und flexibel reagieren.
Es ist sehr wichtig, dass man sich gut selbst organisieren kann. Der Job erfordert ein hohes Maß an Eigenständigkeit. Zudem sollte man die Ruhe bewahren können, insbesondere im Fall von Störungen muss man einen kühlen Kopf behalten und pragmatisch handeln.