Kathrin, was sind Ihre Aufgaben als Beraterin im Bereich Projektmanagement Exzellenz und Business Transformation?

Meine Aufgabe ist es, Entwicklungsprojekte der ENGIE Deutschland von der ersten Projektidee bis zum Abschluss zu begleiten. In der Regel kommt ein Auftraggeber, üblicherweise Geschäftsbereichs- oder Geschäftsleitungsebene, auf uns zu, um eine Projektidee oder Vision zu besprechen. Ich stelle dann bereits in dieser frühen Phase, also noch bevor das Projekt startet, Fragen zur systematischen Qualifizierung der Idee. Sobald die ersten Säulen des Projektes stehen, entscheiden wir, ob wir klassische Projektmanagementmethoden einsetzen, agil vorgehen können oder sich ggf. ein hybrider Ansatz eignet. Zeitgleich gilt es, einen Projektleiter aus dem Fachbereich oder der Fachabteilung zu gewinnen, der nicht nur fachlich, sondern auch persönlich die angemessene Wahl für das Thema ist. Mit ihm gestalte ich das Projekt dann konkreter aus. Das heißt, wir definieren den Umfang und die zu erreichenden Ziele sowie konkreten Ergebnisse, erstellen einen Projektplan, eine Kosten-Nutzen-Übersicht, eine Risikobewertung, planen das Team u.v.m. Dabei behalte ich die Erwartungen und Ziele des Auftraggebers stets im Auge. Den konkreten Projektauftrag stimmen wir dann gemeinsam mit dem jeweiligen Auftraggeber und weiteren Stakeholdern ab, bevor wir mit der operativen Projektphase starten. Hier unterstütze ich die Projektleiter dann in allen Themen, insbesondere was die Steuerung, Orchestrierung und das Stakeholder-Management betrifft.

Wie sind Sie Projektmanagerin und Agile Coach geworden?

Gegen Ende meines VWL-Studiums an der Uni Köln war ich als Beraterin einer studentischen Unternehmensberatung für mehrere Projekte eines Infrastrukturkonzerns, u.a. mit dem Schwerpunkt Bau, tätig. Daraus ergab sich ein Traineeship bei der damaligen Service-Tochter im Strategie- & MA-Bereich. Nach weiteren Stationen im Produkt-und Geschäftsentwicklungsbereich, in denen ich als FM-Organisations-Beraterin für externe Kunden und Konzepterin für FM-Angebotsprojekte größer als zwei Millionen Euro Jahresumsatz tätig war, bin ich heute bei ENGIE wieder dort, wofür mein Herz schlägt, beim internen Projektmanagement. Bei ENGIE habe ich auch festgestellt, dass ich zu 100% agile Werte lebe und ihren positiven Einfluss auf Teams und ihre Zusammenarbeit absolut schätze. Aus diesem Grund habe ich mich zusätzlich noch zum Agile Coach ausbilden lassen und kann nun, je nach Kontext, aus einem breiten Methodenkoffer der klassischen und agilen Methoden auswählen und mixen.

Sie sagen, Ihr Herz schlägt für das Projektmanagement – was gefällt Ihnen besonders gut an Ihrem Job?

Wir sind als Berater in hohem Maße eigenverantwortlich und selbstständig unterwegs, das gefällt mir sehr gut. Übergeordnet stimmen wir uns natürlich immer ab, aber innerhalb unserer Projekte ist jeder alleine verantwortlich für das, was er tut. Darüber hinaus finde ich super, dass ENGIE offen ist für agile Ansätze des Projektmanagements. Das Management-Team bringt uns damit das Vertrauen entgegen, mehr Verantwortung an die Projektteams zu übergeben und gemeinsam mutig neue Arbeitsweisen anzuwenden.

Was sind die wichtigsten Eigenschaften für Ihren Job?

An erster Stelle stehen ein hohes Empathievermögen und eine entsprechende Kommunikationsfähigkeit, da der wichtigste Erfolgsfaktor bei unserer Arbeit der Mensch, die Kollegen sind. Hinzu kommt strukturiertes Denken und Konzeptionsfähigkeit. Wir sind die zentrale Projektmanagement-Kompetenz, die Projektleitern zur Seite gestellt wird, um mit ihnen gemeinsam ein gut durchdachtes Projekt zu gestalten, das die Ziele des Auftraggebers bestmöglich erreichen wird. Jedes Projekt ist einzigartig. Um es zu einem Erfolg zu machen, gilt es, die jeweiligen individuellen Ausprägungen mit unseren erprobten Ansätzen zu vereinen. So entwickeln auch wir uns kontinuierlich weiter.

Zudem ist ein hohes Maß an Flexibilität bei gleichbleibender Planungs- und Orientierungsfähigkeit gefordert, denn ein Projekt läuft selten genau nach Plan ab. Auf ungeplante Herausforderungen muss ich stets flexibel reagieren und zeitnah eine Lösung finden, um die Zielerreichung zu gewährleisten. Eine große Portion Überzeugungskraft und Motivation gehören für mich auch noch dazu, denn es ist völlig normal, dass ein Projekt nicht linear verläuft und die Projektteams zwischendurch das Gefühl haben können, das Projekt entwickle sich nicht weiter. In diesen Momenten ist es ganz wichtig, ihnen das große Ganze wieder vor Augen zu führen, ihren eigenen Anteil am Erfolg darzustellen und ihnen den konkreten Weg zum Ziel aufzuzeigen.