Was sind Ihre Aufgaben als Senior-Bauleiter im Bereich Building Technologies? 

In meiner Funktion steht für mich die Arbeitssicherheit an oberster Stelle, dazu gehört die entsprechende Unterweisung der Kollegen auf der Baustelle. Das bedeutet, dass ich Nachunternehmer und Monteure, die auf die Baustelle kommen, einweise. Dann folgt die Kontrolle der Monteure – ich prüfe, ob sie auf der Baustelle nach unseren Arbeitssicherheits-Vorgaben arbeiten. Das Thema steht wirklich an erster Stelle. Nichts ist wichtiger, als dass die Leute  – ob unsere Monteure oder Nachunternehmer – die Baustelle abends alle wieder gesund verlassen.

Eine weitere wesentliche Aufgabe ist es, die Arbeit unserer Nachunternehmer auf Qualität und technische Richtigkeit zu überprüfen. Auch Abstimmungsgespräche mit Kollegen oder mit unseren Nachunternehmern sowie mit unseren Projektleitern sind wichtig. Wir haben regelmäßige Termine, an denen alle Projektleiter und der Gesamtbauleiter teilnehmen. In diesen Jour Fixe stimmen wir auch planerische Aufgaben ab.

Wie sind Sie Bauleiter geworden?

Ich habe nach meinem Realschulabschluss eine Lehre zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer bei einer kleinen Firma in Thüringen gemacht und bin dann nach Bayern zu einer größeren Firma mit vielen größeren Baustellen im Klinikbereich gewechselt. Dort habe ich unter anderem die große Landesmesse in Stuttgart mitbetreut. Auf dieser Art von Baustellen kommen meistens die bekannten großen Firmen zusammen, und man lernt sich kennen. Ich wollte wechseln und mein großer Favorit war ENGIE -- damals noch Cofely. Ich habe mich dann in Stuttgart beworben und habe im August 2014 hier angefangen. Der Wechsel ist auf meine eigene Initiative erfolgt; ich wollte positionsmäßig weiterkommen und das hat die  ENGIE mir geboten. Auch perspektivisch für meine weitere Entwicklung fühle ich mich hier genau richtig und kann mich mit dem Unternehmen ENGIE identifizieren. 

Was waren bisher die spektakulärsten Bauprojekte, die Sie begleitet haben?

Spektakulär war ein Bauvorhaben in der Nähe von Stuttgart mit 16 Geschossen plus zwei Unter- und zwei Obergeschossen als Technik-Geschosse. Da gab es eine aufwändige Wärme- und Kälteerzeugung. Die Baustelle habe ich damals von einem Senior-Bauleiter übernommen und erfolgreich zu Ende gebracht. Für mich war es außergewöhnlich, so weit in die Höhe zu gehen – 20 Etagen baut man nicht allzu oft.

Beeindruckend waren für mich auch die Kühleinheiten für ein Rechenzentrum hier in der Nähe.  Die Anlage, die wir dort gebaut haben, gab es bis dahin nur einmal in Deutschland. Es waren sieben Kühleinheiten mit jeweils einem Megawatt Kälteleistung, alles über ein Wärmerad mit sechs Metern Durchmesser abgefahren. Das war sehr komplexe Technik und für uns auch deswegen so spannend, weil die Lüftungsanlagen in ein bestehendes Gebäude eingebaut wurden.

Sie sind zertifizierter Lean Construction Manager. Was bedeutet das?

Diese Qualifikation und Vorgehensweise wird in Zukunft immer mehr von Kunden gefordert. In der Ausbildung lernt man, wie auf Basis einer definierten Baustrategie Störungen zwischen den Baubeteiligten vermieden werden können und damit ein verbesserter Arbeitsfluss auf der Baustelle entsteht. Weitere Lerninhalte betreffen Aspekte wie Baulogistik, gewerkespezifische Arbeitsvorbereitung, Kennzahlenvisualisierung etc.